Auf meinen Reisen kommen mir als Fotograf immer wieder scheinbar alltägliche Dinge vor die Linse, die im Rahmen einer Serie einen ganz besonderen Reiz ausüben. So auch in einem Mallorca-Urlaub im Jahr 2022, wo ich der Lieblingsinsel der Deutschen einen Besuch abstattet.

Dabei interessiere ich mich oftmals für landestypische Architektur, oder Begebenheiten die einen Ort oder eine Kultur ausmachen. Und so kam es, dass ich auf die typisch mallorquinischen Windmühlen aufmerksam wurde, die man nahezu überall auf der Insel findet. Sie wurden früher überwiegend zur Förderung von Wasser, aber auch zum Mahlen von Getreide und Salz verwendet.

Und das alles mit Windkraft – quasi kostenlos.

Ein kleiner geschichtlicher Abriss aus Wikipedia:
Der Ursprung der mallorquinischen Windmühlen ist umstritten. Die Perser sollen bereits im 7. Jahrhundert Windmühlen entwickelt und im Mittelmeerraum verbreitet haben. Danach übernahmen die Araber die praktische Bauweise dieser Mühlenart und brachten sie im Zuge der Expansion des Islam Richtung Westen auf die Iberische Halbinsel. Es wird angenommen, dass auch auf Mallorca schon vor der christlichen Eroberung der Insel im Jahre 1229 Windmühlen gestanden haben.

Belege für Getreidemühlen auf Mallorca stammen aus dem 14. Jahrhundert. Allein im Bezirk El Molinar gab es mehr als 50 Mühlen. Ihre Blütezeit erlebten die Windmühlen, in denen Olivenöl gepresst und Getreide gemahlen wurde, im 17. und 18. Jahrhundert. El Molinar ist heute noch als Fischerdorf vor den Toren Palmas bekannt. Einst stand hier eine lange Reihe von Mühlen, die diesem Dorf ihren Namen gaben.

Damals gab es rund 1.000 dieser Mühlen, verstreut über die gesamte Insel. Die meisten der erhaltenen Exemplare stammen jedoch aus dem 19. Jahrhundert und dienten als Windpumpe dazu, Grundwasser zu Tage fördern um die Felder zu bewässern.

Die älteste Wassermühle wurde 1845 erbaut und steht heute noch in der Ebene von Sant Jordi in der Nähe des Flughafens von Palma. Auch in Sa Pobla, Muro und Campos sind noch gut erhaltenen Mühlen zu finden. Obwohl die Windmühlen ihre ursprüngliche Bedeutung für die Landwirtschaft verloren haben, sind sie ein fester Bestandteil des Kulturgutes der Balearen-Insel. Rund 3.300 dieser Bauwerke befinden sich noch auf Mallorca.

Von den rund 2.500 Wasserfördermühlen ist heute nur noch ein Bruchteil in Gebrauch. Die Flügel der älteren Getreide- und Salzmühlen, die bis ins 20. Jahrhundert hinein genutzt wurden, stehen bis auf ein Exemplar gänzlich still.

Aufgrund der technischen Entwicklung – heute werden die gleichen Arbeiten von Elektromotoren verrrichtet – sind nahezu alle Windmühlen außer Betrieb und dem Verfall preisgegeben, was ich mit dieser kleinen Serie gerne dokumentieren möchte.

Ich wünsche viel Freude an den Fotos.

Die toten Windmühlen von Mallorca